Pforzheims einzige Topleichtathletin, Nina Schreiner vom SV Büchenbronn, machte sich am Wochenende auf nach Renningen, um die Qualifikation für die Deutschen Mehrkampfmeisterschaften zu erkämpfen. Dies war notwendig geworden, weil der Deutsche Leichtathletikverband die Punktzahlen für 2019 rückwirkend angehoben hatte. Damals war die Norm 4500 Punkte, Schreiner hatte 4559 Punkte. Nun mussten 4600 Punkte erbracht werden.
Die befreundete Startgemeinschaft LG Gäu Atletics hatte zum Siebenkampf eingeladen und viele kamen. Bei heissen Temperaturen startete Schreiner gleich mit einem Paukenschlag. In dem stark besetzten Siebenkampf hatte sie es über 100 m Hürden mit der starken Hanna Render (Gäu Athletics) zu tun. Nina pulverisierte ihre persönlich Bestzeit von 14,87 Sek., die sie bei ihrem Badischen Meistertitel im Vorjahr gelaufen war. Ohne Windunterstützung blieb die Zeit bei 14,59 Sek. stehen. Das bedeutet das Schreiner jetzt auch die DM – Norm über 100 m Hürden für die Deutschen Einzelmeisterschaften in Heilbronn in der Tasche hat.
Auch in der zweiten Disziplin, dem Kugelstoßen ließ Schreiner nichts anbrennen und stieß 10,48 m weit, ihre zweitbeste Leistung überhaupt. Im Hochsprung war im letzten Jahr eine Stagnation bei 1,60 eingetreten. Nicht so diesmal, mit 1,65 m übertraf Nina ihre Bestleistung aus 2018 um 2 cm. Leider waren der 100 m Lauf ein leichter Flop. In mäßigen 13,28 Sek. blieben wertvolle Punkte auf der Strecke, wie sich später erweisen sollte. Der zweite Tag begann mit Weitsprung, der von extrem unterschiedlichen Winden geprägt war. So ist zu erklären, dass überhaupt nur zwei von 17 Athleten über 5 Meter sprangen. Schreiner sorgte mit 5,12 m für Schadensbegrenzung und lag weiterhin hinter Hanna Render. Zu diesem Zeitpunkt war die Qualifikation war da schon lange in der Tasche. Nun tat sich die Möglichkeit auf sogar den 10 Jahre alten Kreisrekord von Anna-Lena Schwarz (TSG Niefern) zu attakieren. Mit glänzenden 39,01 m im Speerwurf, nahm sie Render 13 Meter ab und lag plötzlich in Führung. Trainer Peter Hess tüftelte einen Marschplan für die abschliessenden 800 Meter aus. Der Plan war so lange wie möglich an Render dran zu bleiben und dabei vorher berechnete Zwischenzeiten nicht zu überschreiten. Die bisherige Bestleistung von 2:36,19 Min.war aus dem Jahre 2018. Schreiner hielt sich an den Plan, nur das Render, eine excellente 800 m Läuferin zu schnell anging. Im Ziel wurde eine neue Bestzeit von 2:35,73 Min. festgehalten, was bedeutete das der Kreisrekord um 20 Punkte verpasst wurde.
Einfach ausgedrück, wäre Schreiner 7 cm weiter gesprungen, hätte es zum Kreisrekord gereicht. Am Schluß des Wettkampfs standen 4837 Punkte zu Buche und der Meetingsieg. Der Kreisrekord könnte schon bei den Deutschen Meisterschaften in Vaterstetten (Bayern) fallen.